Warum Europa? Warum nicht irgendwas anderes?
Komplexe Aufgaben an denen man quasi scheitern muss sind mein Hobby! Und welche komplexeren Probleme gibt es als die der Europäischen Integration? Globalisierung fair gestalten, Fluchtursachen beseitigen und den Klimawandel bekämpfen. Drei gigantische Aufgaben, an denen kleine Europäische Nationalstaaten scheitern. Halten wir nicht zusammen und arbeiten als EU stärker zusammen, dann werden die Europäer*innen schon bald keine wichtige Rolle mehr auf unserem Planeten spielen. Angela Merkel fasste diese Herausforderung 2012 so zusammen: „Wenn Europa heute 7 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, etwa 25 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts erwirtschaftete und damit 50 Prozent der weltweiten Sozialkosten finanzieren muss, dann ist es offensichtlich, dass wir sehr hart werden arbeiten müssen, um den Wohlstand und unseren Lebensstil zu erhalten.“.
Außerdem lernt man unglaublich viele talentierte gleichgesinnte Menschen kenne, die einen wieder daran glauben lassen, dass eine bessere Zukunft möglich ist.
Aber wenn du Europa retten willst, hättest du doch auch in eine Partei gehen können?
Ja. Europa ist aber wichtige als parteipolitische Grenzen. Was die JEF besonders macht ist unsere Überparteilichkeit. Wir verstehen uns nicht nur als europapolitischen Bildungsträger, sondern auch als Plattform, auf der alle Pro-Europäer*innen aus CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP sich austauschen und zusammenfinden können. Gemeinsam haben wir in der Vergangenheit für die Rettung der Spitzenkandidaten bei den Europawahlen gekämpft und zum 60.Geburtstag in diesem Jahr in Rom eine gemeinsame Erklärung aller Jugendparteien und der JEF für eine weitergehende Integration, herausgegeben.
Neben den Jugendparteien, arbeiten wir innerhalb der organisierten Zivilgesellschaft als Interessensverband der jungen pro-europäischen Generation zum Beispiel innerhalb des Deutschen Bundesjugendrings und in der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD).
Außerdem habe ich das Gefühl, das bei den Deutschen Parteien zwar in der Außendarstellung gerne mal über Europa gesprochen wird, aber die Debatten auf Kongressen und Veranstaltungen von Parteien über Europa werden häufig ans Ende der Tagesordnung gesetzt und damit gar nicht erst behandelt. Es ist auch unser Ziel Europa stärker in die Parteien hineinzutragen und dort zu diskutieren.
Klingt spannend, aber von der JEF habe ich noch nie gehört?
Wir sind ein überparteilicher Jugendverband, wurden 1949 gegründet und haben derzeit ca. 3300 Mitglieder in 15 Landesverbänden in Deutschland und ca. 12.000 Mitglieder in 31 Nationalverbänden in ganz Europa. Als Bildungsträger organisieren wir Seminare, Konferenzen sowie Begegnungs- und Austauschreisen mit anderen Europäer*innen. Die JEF ist der Jugendverband der Europa-Union Deutschland (EUD).
Und was machst du da?
In der JEF bin ich seit 2014 im Bundesvorstand und organisiere Veranstaltungen wie unsere jährlich stattfindende Europawerkstatt in der Hertie School of Governance, das Internationale Berlin Seminar, helfe dabei unsere Kampagnen zu entwerfen und durchzuführen und reise quer durch Europa zu allen möglichen Veranstaltungen wie zum European Youth Convention nach Straßburg, zum #MarchforEurope nach Rom, zur Europawerkstatt nach Berlin und zum Europakongress der JEF nach Malta.
Klingt interessant! Wie erfahre ich mehr?
Wir sind auf allen gängigen Social-Media-Kanälen vertreten, es gibt uns an sehr vielen Orten in Deutschland und unsere Seminare und Veranstaltungen sind fast immer für Nicht-Mitglieder offen. Anders als Pulse of Europe bieten wir auch mehr an, als einmal die Woche für eine Stunde mit der EU-Fahne zu wehen. Von Europäischer Wahlrechtsreform bis hin zum Eurovision Song Contest ist für EU-Nerds bis EU-Trash, alles dabei.
Sprecht mich gerne an oder schreibt mir unter gerhard.soyka@jef.de oder informiere dich auf: www.jef.de

Der Autor: Gerhard Soyka ist seit 2013 Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und Mitglied der Hochschulgruppe Lüneburg. Dort studiert er im Master Public Economics, Law and Politics an der Leuphana Universität Lüneburg. Ehrenamtlich engagiert er sich als stellvertretender Bundesvorsitzender bei Junge Europäische Förderalisten (JEF) und ist Teamer bei SchLAu Lüneburg, einem Verein für schwul-lesbische Aufklärungsarbeit an Schulen.