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Bundesweiter Start des Mentoringprogramms der Altstipendiaten: „Erfahrungen weitergeben ist das, worauf es ankommt“

„In der Jugend liegt die Zukunft“ – hinter diesem altbekannten Spruch verbirgt sich aus meiner Sicht mehr, als es zunächst scheint. Wer von uns kann bestreiten, dass er sich nicht ein besseres Leben  für seine Kinder und, im Allgemeinen, für die kommenden Generationen wünscht? Dies anzuerkennen, bedeutet jedoch auch eine Verantwortung für die Erfahreneren unter uns, unser Wissen zur rechten Zeit die weiterzugeben, die es benötigen. Aus den Erfahrungen – guten wie schlechten – anderer neue Entscheidungen abzuleiten, gelingt im direkten Austausch am besten.

 

Die Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung haben deswegen das Mentoring-Programm „von Altstipendiaten für Stipendiaten“ ins Leben gerufen. Nach einer Pilotphase in der Metropolregion Rhein-Neckar und München wird der bundesweite Start nun auch vom Vorstand der Altstipendiaten begleitet. Das Mentoring soll nach unserem Willen, und Kraft der Gestaltung durch die einzelnen Mentoren-Mentee-Paare vor Ort, zu einemtragenden Pfeiler der Begabtenförderung werden, neben der ideellen und finanziellen Förderung unserer jungen Talente. Als Mentor spreche ich aus Erfahrung: Das Mentoring bereichert junge Menschen im Studium mindestens ebenso sehr, wie es mich freut, meine Erkenntnisse aus Berufsleben und Alltag weiterzugeben; und das wird in Zukunft sicherlich auch so sein. Ob es Fragen zu Auslandsstudium, Berufseinstieg, Ehrenamt oder Vereinbarkeit von Job und Familie sind – das Mentoring adressiert all diese möglichen „Stolpersteine“ im Leben eines Stipendiaten. Durch den Austausch stehen die Mentoren zur rechten Zeit genau den Studentinnen und Studenten, die vielleicht doch nicht alle Herausforderungen gleich alleine meistern, mit Rat zur Seite. Wie und wie oft ein Austausch stattfindet, wie formal der Prozess läuft; all das entscheiden nach dem erfolgreichen „Matching“ die Mentoren-Mentee Paare selbst. Flexibilität und ein vertrauensvoller Rahmen bei der Kommunikation sind die Eckpunkte eines jeden Mentorings.

Autor und Altstipendiat Dr. Maximilian Hemgesberg (Foto: Maximilian Hemgesberg)
Autor und Altstipendiat Dr. Maximilian Hemgesberg (Foto: Maximilian Hemgesberg)

Ein gut gemeintes Wort zum Definition des Begriffes „Mentoring“ sei mir an dieser Stelle erlaubt: Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot der Mentoren, die ihre Zeit und Lebenserfahrung in den Prozess einbringen. Wer auf eine geradlinige Karriereberatung oder ein klassisches Netzwerken hofft, wird vermutlich enttäuscht sein. Deswegen ist auf Seite der Mentees die Teilnahme auch auf einmal pro Studienabschnitt begrenzt. Zudem sind viele Mentoren zwar auf Grund ihrer Interessen und vielleicht auch aus anderen Ehrenämtern mit Mentoring vertraut – ein psychologisches Coaching liegt jedoch ebenfalls nicht im Rahmen des Angebots.

 

Ich habe in meinem Leben beide Seiten kennengelernt, war sowohl Mentor als auch Mentee. Meist hatten wir im Tandem eine bestimmte Fragestellung zu klären, doch oft genug ging das Mentoring viel weiter – bis hin zu Kontakten, die ich auch heute noch sehr schätze, auch wenn wir uns nur noch unregelmäßig austauschen. Von einem kurzen Chat bei LinkedIn bis hin zu einem abendfüllenden Gedankenaustausch: Mentoring ist genauso vielfältig, wie die Charaktere, die dabei zusammentreffen. Und wenn es wirklich einmal gar nicht passt, helfen die regionalen Ansprechpartner der Altstipendiaten weiter. Niemals würde ich die Erfahrungen, die ich selbst bisher beim Mentoring sammeln durfte, missen wollen.

 

Das Matching funktioniert mittlerweile komplett über die Suchmaske auf KAS-Connect. Falls in der Anfangszeit – wir bauen ja noch bundesweit auf – auch einmal kein passender Mentor verfügbar sein sollte, werden Euch die Altstipendiaten, die in Eurer Region vor Ort sind, gerne helfen. Letztlich liegt es bei euch und uns allen, wie wir unser Credo „Teile und helfe, erlebe und wachse“ in Zukunft gestalten. Das Mentoring der Altstipendiaten legt hierfür einen von vielen Grundsteinen – Packen wir’s an!


Seid Ihr neugierig geworden: Weitere Infos unter Mentoring


Autor: Dr. Maximilian Hemgesberg leitet die Entwicklung für beschichtete Hochleistungs-Polymerfolien beim Materialspezialisten Covestro AG (ehem. Bayer Materials Science). Er hat in zahlreichen Mentoring-Programmen (DFG, GDCh, u. a.) sowohl als Mentor als auch Mentee mitgewirkt und ist Ansprechpartner der ersten Stunde für das Mentoringprojekt der KAS Altstipendiaten. Er ist unter maximilian.hemgesberg@kasconnect.de erreichbar.