
Das Orga-Team des Initiativseminars „Entspann dich doch mal! – Theorie und Praxis der Stressbewältigung“ hatte sich zum Ziel gesetzt, genau hier anzusetzen und Wege aufzuzeigen, wie man mit Stress gut umgehen kann. Das gemütliche Selbstversorgerhaus in Ziegelhausen, ein Stadtteil von Heidelberg, war dafür der perfekte Ort. Die Stockbetten in 4er und 8er Zimmern erinnerten so manch einen an Klassenfahrten oder Ferienfreizeiten. Wenn auch das Programm recht gut gefüllt war, verbrachten wir vier sehr entspannende und entspannte Tage.
Inhaltlich stiegen wir mit der Definition von Stress ein und erfuhren von Nathalie Blome, einer Psychologin von der Zentralen Studierendenberatung in Heidelberg, wie sich der Stresskreislauf zusammensetzt. Anschließend erarbeiteten wir, an welchen Punkten wir unseren persönlichen Kreislauf unterbrechen können. Eine halbstündige Wanderung führte uns am Nachmittag bei bestem Sommerwetter zum Stift Neuburg, wo wir mit Bruder Peter über die Zen Meditation ins Gespräch kamen. Schon die Atmosphäre des Klosters und die ruhige Stimme des Bruders führten bei vielen von uns zur Entspannung. So wie vielleicht manche Studierende am Abend bei Netflix abschalten, ließen auch wir den Tag mit einem thematisch passenden Film ausklingen.
Am nächsten Tag gab uns unsere Konstipendiatin Georgina Albers erste Einblicke in die Themen „Achtsamkeit“ und „Zeitmanagement“. Hierbei waren vor allem die Atemübungen und die achtsame Pause für einige eine spannende Erfahrung. Im Anschluss nutzten wir den gemütlichen Meditationsraum, um uns mit der Theorie und Praxis von Yoga vertraut zu machen.
Viele nahmen die Möglichkeit wahr, gemeinsam in der Gruppe erste Erfahrungen mit dem aufschauenden Hund, dem aufschauenden Krieger und weiteren Übungen zu machen und Vorurteile abzubauen. Nach dem vielen Sitzen und Liegen waren die Bewegungsübungen eine angenehme Abwechslung. Für alle von weiter her Angereisten gab es dann noch eine spannende Führung durch die Heidelberger Altstadt und alternativ einen Besuch eines Gospelchorkonzertes. Gemeinsam konnten wir am letzten Abend noch bei einem kühlen Getränk in einer historischen Studentenkneipe entspannen und ließen das Tanzbein schwingen.
Zwischendurch gab es immer wieder verschiedene Workshops, die für jeden Geschmack eine Form der Entspannung boten: Body-Scan, sportliches Workout, Progressive Muskelrelaxation und die Auseinandersetzung mit der eigenen Work-Life-Balance sowie eine lustige Spielerunde.
Durch das Ausprobieren, viele Gespräche und Diskussionen konnten alle Teilnehmenden für sich Übungen mitnehmen, welche sie in ihrem Alltag ausprobieren möchten. Immer wieder kamen wir zu der Frage, wie man die Übungen in den eigenen Alltag integriert und dabei am Ball bleibt. Hier können wir nur empfehlen: 1) Probiert aus, welche Übungen euch Spaß machen und euch wirklich entspannen. 2) Sucht euch regelmäßige Zeitfenster, in denen ihr die Übungen macht. 3) Entschlackt eure to-do Liste: was nicht dringend und wichtig ist, wird gestrichen. 4) Verurteilt euch nicht, wenn eine Übung nicht auf Anhieb klappt, denn viele Übungen brauchen längeres Training.
Das Fazit des Orga-Teams zu dem Seminar lautet: Es wäre schön, wenn es weiterhin Seminare gäbe, die sich mit diesem für uns alle wichtigen Thema beschäftigen. Die Rückmeldung der Gruppe war entsprechend, dass das Seminar größtenteils den erwünschten Effekt erzielte: Entspannung!
Autorin: Sarah Bonk studiert Psychologie in Heidelberg und hat das Seminar mit anderen KAS-Stipendiatinnen/-en organisiert.