Frauenquote, Campingurlaub, Kanzlerfrage: Die Themen beim Kompaktseminar Social Media in Leipzig waren ebenso vielseitig wie spannend. Zusammen mit erfahrenen Multimediatrainern lernten wir – rund 20 Teilnehmer aus der Studienförderung und der Journalistischen Nachwuchsförderung – die Welt der Sozialen Medien kennen und setzten die Tipps direkt in eigenen Instagram-Stories um.
Zum Einstieg zeigte Hanna Halfon, Multimedia-Redakteurin der Auslandsinformationen, wie sich die verschiedenen Kanäle in den letzten Jahren entwickelt haben. Ihr Fazit: Snapchat ist out, Tik Tok ist in! Über alle Plattformen hinweg gehe außerdem der allgemeine Trend in Richtung Videocontent.
Die Wirkung der sozialen Medien auf die politische Meinungs- und Willensbildung dürfe jedoch insgesamt nicht überschätzt werden, wie Sascha Hölig vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung erklärte. So informierten sich nur rund 3 Prozent der Deutschen ausschließlich über soziale Medien. Zudem spiegelten die dort diskutierten Themen oft nicht die Interessen der Allgemeinheit wider.
Der zweite Tag des Seminars stand ganz im Zeichen der Fotografie: Journalist Jörgen Camrath gab hilfreiche Regeln zur Bildkomposition an die Hand, die wir anschließend während einer Führung durch die Leipziger Altstadt in die Tat umsetzen konnten. Am Nachmittag überarbeiteten wir die Aufnahmen unter Anleitung von Britt-Marie Lakämper, die verschiedene Apps zur Bild- und Videobearbeitung vorstellte, und kreierten die ersten Posts für unseren Feed.
Danach lernten wir von Verena Lammert, die das erfolgreiche Instagram-Projekt „Mädelsabende“ des WDR leitet, was für ein professionelles Community Management wichtig ist. Ihr Geheimrezept: Direkt mit den Usern kommunizieren und so viel Interaktion wie möglich erzielen. Seine Zielgruppe erreiche man am besten über sogenannte Mikroinfluencer, die sich auf ein bestimmtes Thema spezialisiert und sich so eine kleine Community aufgebaut haben.
Am nächsten Tag lag der Fokus des Seminars auf einem Format, das immer häufiger auch für journalistische Inhalte genutzt wird: Instagram-Stories. Eine gute Story sei interaktiv, erklärte Journalistin und Social Media Trainerin Cosima Gill, in sich geschlossen und habe einen packenden Einstieg. Anschließend gab sie eine kurze Einführung in das Erstellen von Treatments, bevor es an die praktische Arbeit ging.
In kleinen Gruppen setzten wir spannende Themen auf dem Bundesparteitag der CDU, der Touristikmesse oder für ein Nachrichtenformat um. Es wurden Interviews geführt, Moderationstexte eingesprochen, jede Menge Fotos gemacht und sogar ein Kurzfilm gedreht.
Weil die Ergebnisse natürlich präsentiert werden sollten, entwickelten wir am Nachmittag ein Konzept für einen neuen Instagram-Kanal. Passend zum regionalen Kultgericht und der Vielfalt der Beiträge erhielt der Channel den Namen @allerleipzig und wurde nach und nach mit dem gesammelten Content befüllt.
Zum Abschluss des Seminars erzählte Cosima Gill von ihren schockierenden Erfahrungen mit Shitstorms und wie man es schafft, damit umzugehen. Schließlich berichtete Benjamin von Martens noch von seiner Arbeit in einer Influencer Marketing Agentur, bevor es mit einem Koffer voller hilfreicher Tipps, spannender Erfahrungen und neuer Freundschaft für alle auf den Heimweg ging.
Autorin und Bilder: Lara Jäkel, JONA-Stipendiatin